Zahlreiche Frauen haben sich so sehr an das Saunieren gewöhnt, weshalb sie auf diesen Komfort auch während der Schwangerschaft nicht verzichten möchten. Jedoch gilt es nichts zu überstürzen, man sollte sich zunächst mit der Frage beschäftigen, ob Saunagänge für Schwangere wirklich zu empfehlen sind. Schließlich gilt es den eigenen Körper und insbesondere das ungeborene Kind zu schützen.
Hier informieren wir über die wesentlichen Dinge, die im Bezug auf Saunagänge während der Schwangerschaft zu berücksichtigen sind. Um eine Sache gleich vorwegzunehmen: Ob Saunagänge während dieser speziellen Zeit gesund oder ungesund sind, lässt sich nicht so leicht sagen und hängt stark vom jeweiligen Einzelfall ab. Das Thema ist breit gefächert, weshalb jeder Schwangeren nur dazu geraten werden kann, sich zunächst ausführlich zu informieren.
Im Allgemeinen können schwangere Frauen durchaus in die Sauna gehen, allerdings sollten sie sich der Einschränkungen bewusst sein. Ganz besonders zu Beginn der Schwangerschaft ist von dieser körperlichen Belastung abzuraten. Ebenso empfiehlt es sich, die Intensität der Saunagänge (im Bezug auf Temperatur und Dauer) sowie deren Häufigkeit zu verringern.
Sauna während der Schwangerschaft – Überblick der Risiken
Wir möchten eine Sache gleich vorwegnehmen: Jede Schwangere, die Saunabesuche plant, sollte sich zunächst Rat von einem Facharzt holen. Schließlich geht es nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um das Leben des Kindes. Weder Mutter noch Kind dürfen einer zu hohen Belastung ausgesetzt werden. Im Zweifelsfall ist es daher vernünftig, das Saunieren vorübergehend einzustellen, um somit auf der sicheren Seite zu sein.
Es darf nicht passieren, dass werdende Mütter sich und ihren Köper überschätzen. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft sowie gegen deren Ende ist der Körper vehementen Belastungen ausgesetzt. Es finden zahlreiche körperliche Veränderungen statt, die unter anderem hormonell bedingt sind und beispielsweise Folgen wie die Einlagerung von Wasser und eine Gewichtszunahme nach sich ziehen. Eine ergänzende Belastung durch Saunagänge ist daher als ernsthaftes Risiko zu sehen.
Das Spektrum der eigentlichen Risiken ist bereit gefächert. Wenn es richtig schlimm kommt, muss die Mutter größere gesundheitliche Beeinträchtigungen ertragen und das Ungeborene bezahlt die hohe Belastung womöglich mit seinem Leben. Wir möchten nicht den Teufel an die Wand malen, doch zumindest auf die Risiken hingewiesen haben. Es ist immer besser, solche Risiken nicht einzugehen. Zumal die Entspannung während der Schwangerschaft trotzdem nicht zu kurz kommen muss, schließlich gibt es andere Wellness-Angebote, die den Körper weitaus weniger belasten.
Erfahrung macht sich bezahlt
Natürlich möchten Schwangere die Sauna nicht grundlos aufsuchen. Es geht vor allem darum, den Körper zu entlasten und somit ein wenig Entspannung zu finden. Vor allem die Beine werden während der Schwangerschaft oftmals sehr belastet. Die Hitze der Sauna kann dabei helfen, die Blutgefäße zu weiten und somit den Druck zu verringern. Ebenso ist eine Entspannung der Muskeln möglich, wobei gerade dort gilt, dass sich Erfahrung auszahlt. Wer regelmäßig bzw. schon seit längerer Zeit in die Sauna geht, kann die gebotenen Effekte besser für sich nutzen.
Es gibt Frauen, die nie oder nur äußerst selten in die Sauna gegangen sind und plötzlich nach Feststellung der Schwangerschaft gerne saunieren möchten, um ihren Körpern etwas Gutes zu tun. In solchen Fällen ist von Saunagängen abzuraten, weil die Körper solch eine Belastung nicht gewöhnt sind und der Nutzen somit als fraglich gilt. Selbst wenn unabhängig von der Schwangerschaft ein großes Interesse am Saunieren besteht, sollte zunächst verzichtet werden. Es ist möglich, später hiermit zu beginnen, vor allem wenn das Interesse unabhängig von der Schwangerschaft besteht.
Einige Frauen vertreten die Meinungen, regelmäßige Saunabesuche hätten ihnen während der Schwangerschaft gut getan. Allerdings sind Aussagen dieser Art mit großer Vorsicht zu genießen, denn letztlich reagiert jeder Körper anders. Wenn zum Beispiel behauptet wird, die erste Geburt sei insbesondere wegen der häufigen Saunabesuche gut verlaufen, so ist die Aussage insgesamt sehr schwammig – schließlich hat die Mutter überhaupt keinen Vergleichswert, sie kann nicht sagen, wie ihre Geburt sonst verlaufen wäre. Auch wenn mit dem Saunieren nach der Geburt des ersten Kindes begonnen wurde und die Geburt des zweiten Kindes angeblich angenehmer verlief, so muss kein direkter Zusammenhang bestehen.
Das Saunieren während der Schwangerschaft ist vorrangig ein Thema für Frauen, die diesbezüglich schon sehr erfahren sind. Einige Frauen gehen bereits seit vielen Jahren regelmäßig in die Sauna, weshalb sich ihre Körper an die Belastung gewöhnt haben. Es gibt sogar Untersuchungen, die hier eine gewisse Abhärtung bestätigen, d.h. diesen Frauen macht die Sauna in der Tat nicht so viel aus. Dennoch raten viele Mediziner auch in solchen Fällen dazu, die Saunagänge zumindest in den ersten sowie den letzten Wochen der Schwangerschaft auszusetzen, damit weder Mutter noch Kind einem Risiken ausgesetzt sind.
Natürlich kann trotz unserer Warnung ein Interesse an Saunagängen bestehen. Dann ist es ratsam, zunächst einen Arzt aufzusuchen und sich dort Rat zu holen. Generell bietet es sich an, die Sprechstunde beim Hausarzt in Anspruch zu nehmen. Doch auch Frauenärzte sind gute Ansprechpartner und können insbesondere im Hinblick auf die körperliche Belastung des Kindes noch genauere Auskünfte geben. Womöglich gibt der Arzt in solch einem Fall sein Einverständnis, wobei er allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Einschränkungen vorgibt, an die es sich besser zu halten gilt.
Fruchtbarkeit mit der Sauna steigern – lieber vorsichtig sein
Der Kinderwunsch ist bei einigen Paare ein sehr schwieriges Thema. Nicht immer will die Befruchtung gelingen, sodass der Druck steigt, Änderungen herbeizuführen. Oftmals wird dann die Möglichkeit in Betracht gezogen, in die Sauna zu gehen. In zahlreichen Ratgebern wird insbesondere Männern davon abgeraten, diesen Weg einzuschlagen, weil die hohe Temperatur die Spermienproduktion beeinträchtigen kann. Frauen wird hingegen oft zur Saunagängen geraten.
Allerdings sollte Vorsicht angebracht sein, denn tatsächlich gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise, die eine Verbesserung der weiblichen Fruchtbarkeit durch Saunagänge versprechen. So manche Saunagängerin mag womöglich sehr fruchtbar sein, jedoch ist dieser Umstand mit äußerst geringer Wahrscheinlichkeit den häufigen Saunagängen geschuldet.
Natürlich dürfen die Möglichkeiten der Sauna auch nicht unterschätzen werden. Allerdings sollten sich Frauen zunächst informieren. Wenn es Schwierigkeiten mit der Fruchtbarkeit gibt, ist es ratsam, sich zunächst Rat von einem Facharzt zu holen bzw. sich untersuchen zu lassen. Dort können Frauen dann auch nachfragen, ob ihnen zu den Saunagängen geraten wird oder ob sie es besser sein lassen sollen.
Sauna-Tipps für Schwangere
An dieser Stelle haben wir die wichtigsten Tipps zum Sanieren zusammengetragen, die sich speziell an Schwangere richten. Im Vordergrund steht eine Anpassung des Saunaverhaltens, um die Belastung für den eigenen Körper sowie den Körper des Kindes so gering wie möglich zu halten. Alle Ratschläge sind als allgemein zu verstehen und können den Rat eines Arztes nicht ersetzen. Grundsätzlich ist es daher ratsam, sich beim Saunieren zu schonen und zuvor einen Arzt aufgesucht und um Rat gefragt zu haben.
- Genügend Flüssigkeit aufnehmen: Beim Saunieren wird ordentlich geschwitzt, weshalb der Organismus viel Wasser abgibt. Der Verlust an Flüssigkeit darf nicht kritisch sein, weshalb es empfehlenswert ist, im Vorfeld ausreichend Wasser zu sich zu nehmen, wie beispielsweise Quell- oder Mineralwasser.
- Saunavorbereitung einhalten: Die klassische Vorbereitung für Saunabesuche darf nicht zu kurz kommen. Daher ist es wichtig, sich gut abzuduschen und die Haut somit von möglichen Verschmutzungen zu befreien. Dies ist nicht nur gut über die Öffnung der Poren, sondern trägt außerdem zur Hygiene in der Sauna bei. Die Haut sollte gut abgetrocknet sein, um beim Saunieren eine gute Wirkung zu erzielen.
- Dauer und Intensität anpassen: Eine Anpassung der Intensität ist sehr ratsam, d.h. die Belastung durch hohe Temperaturen ist zu mindern. Dementsprechend kommt der Platzwahl eine hohe Bedeutung zu, am besten werden nur die unteren Plätze genutzt. Zudem sollte der Saunagang nicht zu lange andauern, eine Dauer von ca. acht bis maximal zehn Minuten sollte vollkommen genügen. Ebenso empfiehlt es sich, das Saunieren auf lediglich einen Durchgang zu beschränken und nicht mehr als zwei Saunabesuche pro Woche abzuhalten. Für eine noch bessere Verringerung der Intensität bietet es sich an, die Infrarot-Sauna zu besuchen.
- Entspannung steigern: Mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft erhöht sich das Körpergewicht. In logischer Konsequenz nimmt auch die Belastung für den Körper zu. Vor allem Beine und Rücken können schmerzen, weil sie die erhöhte Belastung nicht gewöhnt sind. Doch gerade hier weiß die Sauna zu punkten, insbesondere wenn der Saunagang im Liegen erfolgt – so können sich die Muskeln ideal entspannen. Allerdings ist zu bedenken, dass der Saunagang dann nicht zu abrupt enden darf, mindestens zwei Minuten vor Ende des Saunagangs richtet man sich wieder auf, um auf diese Weise einem möglichen Kreislaufkollaps vorzubeugen.
- Ausruhen und Duschen: Nicht nur das Schwitzen in der Saunakabine soll Entspannung versprechen. Am besten wird das Entspannen noch fortgesetzt, beispielsweise in Verbindung mit einer konzentrierten Atmung. Ein Temperatursturz, wie er sonst vorgenommen wird, bleibt jedoch besser aus. Ein Besuch des Abkühlbeckens ist nur eingeschränkt zu empfehlen, das Abwaschen der Haut gilt als schonender.
- Wellness-Programm zur Ergänzung oder als Alternative: Einige Schwangere sind enttäuscht, dass sie beim Saunieren ein wenig kürzer treten müssen. Dennoch muss der Aspekt der Entspannung nicht zu kurz kommen, da es noch viele weitere Wellness-Angebote und Behandlungen gibt. So lassen sich beispielsweise Fußbäder auch zu Hause problemlos realisieren, ebenso wie Entspannungsbäder. Außerdem dürfen Ruhepausen gerne verlängert werden, um so dem stressigen Alltag länger zu entfliehen.