Sauna Anfänger AnleitungNeulinge stellen sich häufig die Frage, weshalb es sich lohnt, in die Sauna zu gehen. Oft besteht zwar eine Neugier, jedoch ist noch nicht klar, ob sie am Ball bleiben möchten. Zudem wissen sie häufig nicht, worauf beim Saunagang zu achten ist bzw. wie es um die Abläufe im Detail bestellt ist. Dabei ist gerade dieses Wissen wichtig, denn richtiges Saunieren will gelernt sein – nur so ist gewährleistet, dass sich die gesundheitlichen Vorzüge auch vollständig nutzen lassen und zugleich keine Verstöße gegen die Etikette begangen werden.

Angesichts der zahlreichen Fragen, die im Zusammenhang mit diesem Thema aufkommen können, haben wir unseren Sauna Anfänger Guide erstellt. Hier zeigen wir, worauf es beim Saunagang ankommt und wie man sich richtig verhält.

Sinn und Zweck des Saunierens

Selbstverständlich begibt man sich nicht freiwillig in einen Raum, dessen Lufttemperatur fast 100 Grad Celsius beträgt. Einer solchen Hitze setzt man sich nur aus, wenn ein entsprechender Nutzen geboten wird. Es gibt gleich mehrere Gründe, weshalb so viele Menschen gerne in die Sauna gehen. Nachfolgend möchten die Vorzüge des Saunierens vorstellen.

  • Kreislauf in Schwung bringen: Obwohl die Sauna gerne mit Entspannung in Verbindung gebracht wird, trifft dies nur bedingt zu. Die Seele mag zwar entspannen, doch der Kreislauf muss arbeiten, er wird intensiv angekurbelt – und das keinesfalls nur durch das Schwitzen. Die abschließende Abkühlung ist ganz wichtig, weshalb jeder Saunagang korrekt ablaufen sollte.
  • Schwitzen: Dem Schwitzen kommt ebenfalls eine hohe Bedeutung zu, es unterstützt nämlich die Reinigung des Körpers. Mit dem Schweiß werden neben Wasser und Salz noch weitere Substanzen ausgeschieden. Besonders für Menschen, die wenig Sport treiben und deshalb nur selten oder gar nicht intensiv schwitzen, verkörpert der Saunagang eine hervorragende Möglichkeit, um die Entgiftung des Körpers zu unterstützen.
  • Schonung von Muskeln und Gelenken: Die zahlreichen körperlichen Belastungen im Alltag hinterlassen ihre Spuren. Viele Menschen klagen nach einem anstrengenden Arbeitstag oder nach intensiver sportlicher Aktivität über leichte Schmerzen, die von Muskeln, Gelenken oder den Bändern ausgehen. Die hohe Saunatemperatur kann eine gezielte Entspannung herbeiführen und somit die Beschwerden lindern. Einige Menschen sind sogar überzeugt, dass sie sich dank der Sauna schneller erholen.
  • Stoffwechsel ankurbeln: Mittlerweile gibt es Untersuchungen, die eine Ankurbelung des Stoffwechsels durch Saunagänge bestätigen. Grundsätzlich ist dies eine sehr positive Eigenschaft, immerhin wird es dadurch leichter, Nahrung besser zu verwerten, wodurch beispielsweise die Nahrungsaufnahme leicht verringert werden kann. Zudem ist es möglich, mittels verbessertem Stoffwechsel das Immunsystem zu stärken.

Es dürfte deutlich geworden sein, dass der Saunagang große Auswirkungen auf den Körper hat – und das in ganz unterschiedlichen Bereichen. Wer in die Sauna geht, profitiert hiervon, es wird ein Beitrag zur Verbesserung der eigenen Gesundheit geleistet. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass sich einige der genannten Effekte nur dann optimal auskosten lassen, wenn die Saunagänge regelmäßig erfolgen. Mindestens einmal pro Woche sollte sauniert werden, damit eine spürbare Verbesserung eintreten kann.

Anfänger Guide – richtiges Verhalten in der Sauna

Auf den ersten Blick scheint das Saunieren ein Kinderspiel zu sein. Dennoch sollte der Saunagang in seiner Komplexität nicht unterschätzt werden. Es gibt einige Hürden, die sich vor allem Neulingen in den Weg stellen. Dies trifft insbesondere für die gemeinsame Nutzung der Sauna zu. Leicht werden Fehler gemacht, an denen sich andere Personen stören. Deshalb zeigen wir nachfolgend, wie man sich richtig verhält.

  • Hygiene: Dies ist eines der wichtigsten Themen überhaupt. Nur ein richtiges Verhalten stellt sicher, dass in der Sauna sowie der zugehörigen Umgebung eine ausreichende Hygiene gewährleistet ist. Diese ist wiederum sehr wichtig, schließlich möchte man sich in der Sauna entspannen – ein Kontakt mit Erregern ist unerwünscht. Folglich ist es wichtig, sich vor dem Saunagang gründlich zu duschen. Zugleich gilt es ein Handtuch mit in die Saunakabine zu nehmen, um damit die Sitzfläche abzudecken. Das Handtuch soll jeglichen Schweiß auffangen. Zumindest in der Schweiz und in Deutschland gilt diese Verhaltensweise als üblich.
  • Intimität: Obwohl in der Sauna keine Kleidung getragen wird, ist dort nicht automatisch eine ausgeprägte Freizügigkeit angesagt. Vor allem wenn eine fremde Sauna zum ersten Mal betreten wird, sollte man sich lieber bedeckt halten. Außerdem starrt man die anderen Personen nicht an, besser ist es, den Menschen nur kurz in das Gesicht zu blicken. Sollten Saunagänge nach Geschlechtern getrennt sein, gilt es dies unbedingt zu respektieren. Je nach Sauna gilt es daher zunächst in den Saunakalender zu blicken und zu prüfen, ob überhaupt sauniert werden darf.
  • Ruhe: Die Sauna ist ein Ort der Entspannung. Dementsprechend sollte es innerhalb der Kabine möglichst ruhig zugehen. Die Menschen möchten ungestört saunieren, weshalb es sich nicht gehört, laut miteinander zu sprechen. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, möglichst wenig Worte miteinander zu wechseln, auch wenn die Sauna zusammen mit guten Freunden besucht wird. Natürlich kann hiervon auch abgewichen werden, besonders für die eigene Privatsauna können andere Regeln gelten.
  • Saunatür geschlossen halten: Das Öffnen der Saunatür gilt als unvermeidlich, um die Kabine betreten und wieder verlassen zu können. Allerdings sollte sie nur so kurz wie möglich geöffnet sein, weil sonst die Wärme entweicht. Wer zum Beispiel gemeinsam mit mehreren Freunden saunieren möchte, achtet gleich zu Beginn darauf, dass man die Kabine gemeinsam betritt.
  • Aufguss: Zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit kann ein Aufguss vorgenommen werden. Allerdings sind Aufgüsse keine Pflicht, zumal sie sogar störend sein können, wenn der letzte Aufguss noch nicht lange zurückliegt. Immerhin wird mit jedem Aufguss die Temperatur zusätzlich in die Höhe getrieben. Man sollte andere Personen daher erst fragen, ob sie mit einem Aufguss einverstanden sind.

Je nach Sauna kann es sein, dass noch weitere Besonderheiten gelten. Allerdings waren dies die wesentlichen Punkte, die hinsichtlich des Verhaltens beim Saunieren zu berücksichtigen sind. Ansonsten gilt es auf Kleinigkeiten zu achten, wer zum Bespiel die Sanduhr nutzen möchte, sollte sie nur umdrehen, wenn sie auch tatsächlich abgelaufen ist, ansonsten könnte man andere Personen damit aus ihrem Konzept bringen.

Sitten und Gebräuche im Ausland

Sauna Besonderheiten im AuslandJedes Land hat seine eigene Kultur. Hiervon ist das Saunieren nicht ausgeschlossen, denn je nach Land wird die finnische Sauna anderes interpretiert und gelebt. Nur weil man mit den heimischen Saunagepflogenheiten vertraut ist, bedeutet dies nicht automatisch, dass Saunagänge auch in anderen Ländern erfolgreich verlaufen. Damit sich niemand einen Fauxpas leistet, haben wir Besonderheiten zusammengetragen, die in einigen Ländern gelten. Ansonsten gilt, dass man sich schlichtweg informieren sollte. Gerade das Internet bietet inzwischen hervorragende Möglichkeiten, um sich kurzfristig mit den Saunagepflogenheiten in einzelnen Ländern zu informieren.

  • Finnland: In Finnland verhält es sich so, dass die Etikette beim Saunieren nicht ganz so stark ausgeprägt ist, d.h. einige Personen verzichten beispielsweise auf die Nutzung von Handtüchern. Dafür ist jedoch das Tragen des Saunahuts relativ verbreitet und gilt in einigen Saunas sogar als verpflichtend. Daher sollte man nicht ablehnen, sondern ihn einfach tragen, zumal er einen echten Nutzen verspricht, indem der Kopf vor drohender Überhitzung geschützt wird.
  • Russland: Für russische Saunagänger ist es ebenfalls normal, einen Saunahut zu tragen. Ergänzend nehmen sie gerne ein Wellness-Programm in Anspruch, das auf einer Behandlung der Haut mit Birkenzweigen besteht. Hierzu setzt oder legt man sich hin, um dann von einer anderen Person mit den Zweigen leicht abeklopft zu werden. Ablehnen sollte man diese Behandlung nicht, das wäre unhöflich. Im Übrigen trägt die Behandlung zu einer besseren Durchblutung der Haut bei.
  • Frankreich: Beim Saunieren geben sich die Franzosen vergleichsweise prüde. Während es in den meisten Ländern normal ist, die Sauna nackt zu betreten und sich ggf. mit einem Handtuch zu bedecken, trägt man in Frankreich vorzugsweise Badebekleidung. Hieran gilt es sich zu halten, da ein Verzicht auf das Tragen von Kleidung als Unsitte gilt.

Genereller Ablauf des Saunagangs

Selbstverständlich möchten wir uns nicht nur auf die Vorzüge des Saunierens und Verhaltensregeln beschränken. Abschließend zeigen wir, wie ein Saunagang detailliert abläuft. Die folgende Schritt-für-Schritt Anleitung führt jeden Neuling sicher durch seinen ersten Saunagang.

  • Vorbereitung: Innerhalb eines gewissen Rahmens darf die Vorbereitung nicht zu kurz kommen. Wer beispielsweise intensiv Sport getrieben hat, geht nicht gleich in die Sauna, stattdessen gilt es zunächst Pause zu machen und dem Körper mindestens 30 Minuten Erholung zu schenken. Außerdem sollte man nicht durstig sein, eine gezielte Zufuhr von Flüssigkeit (am besten Wasser) ist ratsam, weil der Körper beim Schwitzen viel Wasser verliert.
  • Gründlich duschen: Bevor es in die Saunakabine geht, wird erst einmal geduscht. Ziel ist es, die Haut von Unreinheiten wie Schweiß oder Schuppen zu befreien. So können sich später die Poren öffnen, ohne dabei zu verkleben, was wiederum das Schwitzen vereinfacht. Außerdem wird ein ganz entscheidender Beitrag zur Hygiene innerhalb der Kabine geleistet.
  • Abtrocknen: Nachdem Duschen geht es nicht sofort in die Kabine, zuvor gilt es sich gut abzutrocknen. Leider wird die Bedeutung des Abtrocknens gerne unterschätzt. Dabei ist es wichtig, die Sauna mit möglichst trockener Haut zu betreten, weil so das Schwitzen wesentlich früher einsetzt – dem Körper fällt es leichter, seine Temperatur zu regulieren.
  • Ablauf des Saunagangs: Nachdem Betreten der Kabine wird zunächst die Türe geschlossen, damit keine Hitze entweicht, anschließend sucht man sich unverzüglich einen Platz. Zunächst wird mit einem niedrigen Platz begonnen, um den Körper keiner ganz so hohen Belastung auszusetzen. Nachdem die Eingewöhnung abgeschlossen ist, kann man dort bleiben oder eine Stufe höher gehen, um so die Intensität des Saunagangs zu steigern. Je nach Größe und Belegung der Sauna ist es möglich, sich hinzulegen. Das Hinlegen ist generell eine gute Wahl, denn so gelingt es, den Rücken sowie auch andere Muskelbereiche noch besser zu entspannen. Rechtzeitig bzw. mindestens zwei Minuten vor dem Verlassen der Kabine ist es dann an der Zeit, sich wieder in eine aufrechte Sitzposition zu bringen und so den Kreislauf zu stabilisieren. Die Länge des Saunagangs sollte acht bis 15 Minuten betragen.
  • Abkühlen: Nachdem Verlassen der Saunakabine ist es Zeit für eine Abkühlung. Allerdings geht es nicht gleich in das Abkühlbecken, denn sonst würde sich darin der gesamte Schweiß sammeln. Stattdessen wird zunächst geduscht, um den Schweiß abzuwaschen. Dann geht es unverzüglich in das Abkühlbecken, wobei man so tief eintauchen sollte, dass der gesamte Brustbereich mit Wasser benetzt wird und sich auch die Blutgefäße im Oberkörper zusammenziehen. Sollte kein Abkühlbecken zur Verfügung stehen, wird kalt geduscht.
  • Entspannen: Für viele Menschen ist der Saunagang an dieser Stelle bereits beendet. Doch Experten wissen, dass nun eine weitere Entspannungsphase folgt, beispielsweise auf einer Liege im Ruheraum. Außerdem können weitere Wellness-Behandlungen, wie zum Beispiel warme Fußbäder, folgen. Im Übrigen ist es nach einer kurzen Ruhephase möglich, sich erneut in die Sauna zu begeben und einen weiteren Gang zu starten.